Tisch und Bar Shoppingrestaurant, Holzhäusern

In Holzhäusern (ZG) steht ein Restaurant der etwas anderen Art. Das Kleinod entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Insider-Tipp. Das Restaurant wurde vor ein paar Jahren renoviert und konzeptionell verändert. Die jetzige Mischung zwischen Moderne, Gastfreundschaft, witzigen Ideen und altem Bauernhaus überzeugt. Auch mit dem Namen trifft man den Nagel nun auf den Kopf. Der Name „Theater“ wurde durch „Shoppingrestaurant“ ersetzt. Und das aus gutem Grund. Den neben dem Restaurant betreiben Ursi und Paul Gisler noch einen kleinen Shop in dem man verschiedene Einrichtungsartikel kaufen kann. Dieser wird von Sandra Hammer geleitet. Sie ist auch für die Dekoration im Restaurant verantwortlich. Der Clou dabei ist, dass die Dekoration und ein grosser Teil der Ausstattung nicht nur zum anschauen da sind, aber dazu gleich mehr.

Beim betreten des alten Hauses blickt man direkt in die Küche und sieht da die Brigade von Küchenchefin Ruth Bachmann mit frischen Zutaten arbeiten. Das Serviceteam ist mit vielen Mitarbeiterinnen präsent und nachdem uns zu Beginn niemand so wirklich in Empfang nehmen wollte wurde uns dann doch noch ein Tisch zugeteilt. Im Restaurant hat es ein paar Zweiertische sowie lange Holztische an welchen auch zwei fremde Pärchen platziert werden. Wir haben sehr kurzfristig reserviert und wurden deshalb da hingesetzt. Die Speisekarte bleibt erst mal liegen, denn die volle Aufmerksamkeit gilt der besagten Einrichtung. Der ganze Raum ist mit alten und zum Teil bereits gebrauchten Gegenständen eingerichtet. Da steht ein altes Tassenset, dort hängt eine lädierte Lampe dort ein paar Figuren. An jedem Gegenstand hängt ein Preisschild – deshalb der Name „Shoppingrestaurant“ denn hier kann man alles kaufen und auf der Stelle mit nach Hause nehmen. Das Sammelsurium bringt eine tolle Atmosphäre ins Restaurant die leider vom sehr hohen Geräuschpegel der vielen lauten Gesprächen getrübt wird. Bei unserem Besuch waren zwei Gruppen anwesend und der Schallpegel wurde nicht optimal geschluckt. An meinen früheren Besuchen am Mittag war der Lärm aber nie störend.

Erst das knurren des Magens lies uns wieder erinnern weshalb wir primär hierhergekommen sind und den Blick in die Speisekarte schweifen. Auf den ersten beiden Seiten findet man ein Vorwort mit der Information, dass man möglichst regional und frisch kocht sowie den Hinweis, dass man auf der letzten Seite einen Busfahrplan findet. Grundsätzlich damit man sich wegen dem Alkohol keine Gedanken ans nach Hause kommen machen muss, aber sicher auch wegen dem Parkplatzproblem vor dem Haus. Diese waren nämlich bei unserem Besuch alle besetzt und dies passiert auch oft am Mittag.

Die Speiseauswahl auf der Karte ist sehr umfangreich. Verschiedene Salate, Suppen, kalte und warmen Vorspeisen, Fisch- und Fleisch Hauptgänge, vegetarisches und auch typisch Französisches. Zusätzlich wird noch eine kleine Schiefertafel gereicht auf dem ein 5-Gang Menü steht (80 Franken) von dem man die einzelnen Gänge ebenfalls separat bestellen kann. Von diesem Menü entschied ich mich für „marinierter Ziegenkäse auf Peperoni-Kefen und Estragon, Salatbouquet und Knoblibrot“. Im Hauptgang wählte ich „Coq au vin rouge mit Spätzli“.

Ein eigentliches Amouse-Bouche wurde nicht serviert dafür stellte man uns zum Apéro Oliven mit Knoblauchmarinade auf den Tisch. Übrigens ja, das „Tischtuch“ ist ein Abwaschtüechli.

Die Vorspeise erreichte mich und sie schmeckte wunderbar. Feiner, intensiver Ziegenkäse, schön knackiges Gemüse, feine Salatsauce am Bouquet und knuspriges Knoblibrot. Eine rundum schmackhafte Vorspeise würde ich sofort wieder bestellen.

Der Hauptgang war ein bisschen knapp bemessen. Beim bezahlen stellt sich dann heraus, dass man mir aus Versehen die halbe Portion serviert hat. Diese halben Portionen kann man bei den meisten Speisen bestellen und dafür ca. 25% weniger bezahlen – fair. Die Knöpfli waren sehr gut, genauso wie sie meine Grossmutter macht. Der Vogel war zart aber die Sauce hatte zu wenig Intensität, schade. Trotzdem geht der Hauptgang in Ordnung.

Auf der Dessertkarte findet man viele hausgemachte Süssspeisen. Auch die Glace ist selber gemacht.  Die „gebrannte Mandel“-Glace welche auf meinem Tarte-Tatin thronte wurde als „hammermässig“ angekündigt. Sie war zwar fein, aber es fehlte die letzte Geschmacksintensität damit ich dies auch so anpreisen würde. Das Tart-Tatin war fein, schön caramellisiert. Lediglich der weiche Blätterteig gefiel mir nicht ganz und die Erdbeertupfer (Saisonalität) befremdeten.

Wir verbrachten einen schönen und unkomplizierten – wenn auch etwas lauten – Abend in Holzhäusern. Der Service war sehr freundlich und servierte die Weine auch glasweise – bis auf den Dessertwein den es leider nur als ganze Flasche gab. Im Restaurant hat es übrigens überdurchschnittlich viele weibliche Gäste und man kann davon ausgehen, dass sie vom Ambiente angezogen werden. Deshalb unbedingt die Freundin mit einem schönen z’Nacht in Holzhäusern überraschen! Im Tisch und Bar Shoppingrestaurant serviert man übrigens auch preiswerte Mittagsmenüs. Die Qualität der Mittags-Menüs variiert dabei von „geht in Ordnung“ bis „klasse“ (für den St. Petersfisch mit Thymian den ich vor zwei Jahren hier essen durfte).

Auf der Homepage findet man alle Infos über das Restaurant. Einzig das aktuelle Schifertafel-Menü sowie eine Übersicht der verschiedenen Räume findet man da nicht.

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