Das asiatische Restaurant Zenzakan ist bereits virtuell eine Augenweide (http://www.the-steakhouse.de/zenzakan/index.php) vor Ort ist es das schönste Restaurant das ich je betreten habe – einfach unglaublich. Den Innenarchitekt hätte ich gerne einmal bei mir zu Hause. Jedes Detail passt und man vergisst rasch, dass man sich nicht irgendwo in Asien sondern in der fünftgrössten Stadt Deutschlands aufhält.
Nachdem man uns die Jacken abgenommen hatte, setzten wir uns an die lange Bar. Ein paar Barkeeper waren bereits mit dem Mise en place der Drinks beschäftigt. Auf der Cocktailkarte findet man neben den Klassikern auch viele kreative Drinks. Ich entschied mich für etwas asiatisches und wurde gleich von einem genialen Drink überrascht!
Danach wurden wir an den hohen Zweiertisch begleitet und konnten aus der Karte wählen. Darauf findet man nicht nur Sushi (als Ztarter – ja, das Z steht vor jedem Wort an Anlehnung an Zenzakan… genau so überflüssig wie Senf auf dem Konfibrot) sondern Thailändische Currys und andere asiatische Spezialitäten.
Ich entschied mich für zwei verschiedene Sushi-Sorten als Vorspeise und wurde mit einem sehr schön angerichteten Teller überrascht. Natürlich durfte auch das obligate Ingwer, Soja und Wasabi nicht fehlen. Die Sushi-Rolls waren leider nicht nach meinem Geschmack, denn um den Reis war eine Art Paniermehl-Kruste. Diese nahm der sonst locker, luftigen Japanischen Spezialität das Leichte und harmonierte auch nicht richtig mit dem Soja. Die zweite Sorte mit dem Aal war besser, aber auch hier hat das „zusätzliche Futter“ nicht zum Soja & Co. gepasst. Vielleicht dürfte man das Ganze nicht Sushi nennen oder kein Soja auftischen – so jedenfalls passte es nicht.
Die andere Vorspeise, ein Thunfisch-Tartar war super abgeschmeckt und wunderbar frisch – toll!
Die Hauptgänge kamen aus der Region Thailand und waren mit drei Chilischoten gekennzeichnet („Sehr scharf“) und tatsächlich, mit Chili wurde nicht gespart. Die Crevetten waren zudem auch knackig und schön frisch. Wirklich überzeugen wollte das Essen aber nicht. Zuerst war da der Reis, völlig trocken und dörr. Trotzdem war man darauf angewiesen, erstens um die Schärfte zu mildern und zweites damit man genug gegessen hat. Denn neben den paar Crevetten lagen nur noch Chilischoten, Thaibasilikum usw. im Teller – also nichts das man einfach so essen kann.
Beim nachbestellen vom Reis hat sich dann auch die Schwäche des Restaurants offenbart: der Service. Zwar freundlich und nett aber mit den (bis zu) 350 Gästen die hier verköstigt werden, zahlenmässig unterbesetzt. So warteten wir fast 10 Minuten auf den Reis-Nachschlag – und logisch, das Essen war bis dahin kalt. Auch beim Bier musste wir zwei Mal (!) nachfragen bis es endlich aufgetischt wurden und dies auch beim darauffolgenden Bier. Das darf nicht passieren, schon gar nich bei den verlangten Preisen!
Die Küchenchefs des Restaurants kommen beide aus Sterne-Küchen und steuern wohl die selbe Auszeichnung für „ihr“ Restaurant an. Dass das Restaurant im Guide Michelin und Gault Millau nicht einmal erwähnt werden beweist, dass sich die Kritiker, zumindest in diesem Fall, vom Ambiente nicht blenden liessen. Denn im Gegensatz zur Einrichtung ist das Gebotene auf dem Teller nicht auf dem gleichen Level – ebenso das mit dem Service welcher in diesem Preisgefüge* besser klappen müsste. Deshalb mein Tipp: im Zenzakan einkehren, das Restaurant bestaunen und sich an der Bar einen tollen Drink gönnen und dann in Frankfurt in ein anderes Restaurant.
*Cocktail, Bier, Vorspeise und Hauptgang für 180 € (2 Personen)
p.s. Für alle die richtig gut asiatisch essen möchte, hier meine Favoriten: Thailändisch – Thai Garden, Luzern // Chinesisch – Min Kang Yuan, Küssnacht am Rigi // Japanisch – Ryokan, Widen