La Grand’Vigne in Martillac, Bordeaux FR

Gewisse Orte vergisst man nie. Dazu gehört auch das wundervolle Hotel Les Sources de Caudalie mit seinem Gourmetrestaurant La Grand’Vigne inmitten der Weinbergen des rennomierten Château Smith Haut Lafitte in Bordeaux. Wir haben das Anwesen auf unserer Tour de France vor acht Jahren besucht und waren begeistert. Seit dem Besuch subskribieren wir jedes Jahr Weine vom Château und empfehlen das Hotel und das grossartige Restaurant jedem Bordeaux-Reisenden. Die Adresse war dann auch der Grund, weshalb wir bei unserem Trip ins Baskenland, einen Abstecher ins Bordeaux machten.

So haben wir uns im 5-Sterne-Hotel auch grad wieder zu Hause gefühlt. Die 61 Zimmer, des erst kürzlich vom Guide Michelin mit 3 Michelin-Keys ausgezeichneten Hotels, sind in verschiedenen Gebäude rund um einen idyllischen Teich untergebracht. Ausgehend von einer eigenen Thermalquelle, finden die Gäste hier auch ein SPA-Bereich inklusive einem beheizten Aussenpool.

Das Herzstück des Hotels – zumindest für uns Gourmets – ist das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete La Grand’Vigne von Chef Nicolas Masse. Es ist schön, heute wieder Gast sein zu dürfen. Seit dem letzten Besuch wurde das Restaurant modernisiert. Ein neuer Teppich, dunkles Blau, bequeme Stühle und neue Tische, deren Platten leider etwas wackeln, bilden einen sehr gemütlichen Ort. Das Service-Team macht von Beginn weg einen tollen Job. Die Speiseauswahl gestaltet sich einfach, denn es gibt lediglich zu entscheiden ob man das Überraschungsmenü in 5 oder 7 Gängen bestellen möchte. Unsere Wahl fällt selbstverständlich auf letztere Option.

Zur Begrüssung serviert man uns zuerst eine kalte Essenz mit allem, was die eigenen Gärten rund ums Hotel zu bieten haben. Tatsächlich sieht man während dem Tag immer mal wieder Köche durch die Beete ziehen. Auch Chef Masse konnten wir vor einer Stunde beim Kräuter schneiden beobachten. Der Aufwand hat sich gelohnt – es ist faszinierend, wie herbal und vielschichtig dieses Elexier schmeckt.

Anschliessend folgen drei kleine Snacks (9/10), die in zwei Wellen an den Tisch kommen: Wassermelone mit einem hauchdünnen Essig-Mantel danach Radischen mit Holunder und als drittes der Klassiker „der falsche Kork“ gefüllt mit Entenleber und weissen, süssen Trauben. Alle drei Petitessen sind handwerklich perfekt umgesetzt und geschmacklich extrem stark. Das Highlight: Die Wassermelone, die mit der genialen Essig-Note für ein regelrechtes Feuerwerk sorgt. Die Küche hievt also die Messlatte von Beginn weg sehr hoch. Kleiner Verbesserungstipp: Man sollte nach den Fingersnacks den Gästen unbedingt ein feuchtes Tüchlein reichen.

Zum guten Brot, bei dem wir lediglich die knusprige Kruste vermissen, serviert man uns eine hervorragende gesalzene Butter mit Dill. Danach folgt der erste Gang mit Tatar vom Kaisergranat mit Kaviar an einer Kräutersauce (7/10) – eine Komposition aus dem Jahr 2016. Uns gefällt sowohl der rohe, leicht nach Yuzu schmeckender, Kaisergranat, als auch der geschmacksvolle Kaviar aus einer Zucht in Frankreich und auch die florale Kräutersauce mit der Koraindernote. In Kombination vermissen wir aber die Harmonie. Da verliert das Krustentier gegen die Sauce und auch der Kaviar kann seinen Geschmack nicht richtig entfalten. Das ist alles sehr gut, aber kein Gericht für die Ewigkeit.

Absolut hervorragend dann aber der zweite Gang: Artischocke mit Estragon (9/10). Was man auf den ersten Blick nicht sieht: die Artischocke ist gefüllt mit geschmortem Mangold. Dazu kredenzt man uns einen himmlischer Estragond-Sud. Das ist eine absolut süchtig machende Kompositon. Ein schönes Detail: die angegossene Sauce (auch bei allen folgenden Gerichten) wird immer in einer Sauciere zum nachschöpfen auf dem Tisch gelassen.

Zeit für das Highlight des Abends: Blumenkohl im Blätterteig an einer Aal-Sauce (10/10). Am Tisch wird der Blumekohl stilvoll auf einem massiven Holzbrett aufgeschnitten. Die Kombination aus dem kohligen Aroma, dem Butter und dem Aal sorgt für einen Gänsehautmoment. Das ist absolut grossartig!

Auf Top-Niveau geht es weiter mit dem Seehecht mit Zucchini (9/10). Der mit der Angel gefangene Fisch aus dem südlichen gelegenen Saint-Jean de Luz, hat nicht nur die perfekte Garstufe, sondern auch einen wundervollen Eigengeschmack. Dazu gibt es eine wundervolle Beurre-Blanc mit dem Wein vom eigenen Weingut. Sogar die Zucchini-Crème und die Zucchini Schnecke schmeckt hervorragend. Glückselig sitzen wir am Tisch und freuen uns auf den Hauptgang.

Im Hauptgang gibt es Taube. Der Vogel aus dem nahe gelegenen Dorf Brannens serviert man uns mit Shiso, Brombeeren und Eierschwämmli (9/10) und kreiert somit einer der besten Tauben-Gänge die uns jemals zubereitet wurden. Extrem viel Geschmack, perfekt ausbalancierte Säure und dazu die powervolle Sauce mit den Innereien der Taube (Leber und Herz!). À part gibt es noch einen kleinen Kracker der die Hauptzutaten vereint.

Beim Käsewagen verzichtet man auf Quantität und setzt lieber auf die Highlights aus der Region. Mit jedem Käse serviert man uns die passenden Kräuter. Danach folgen zwei Desserts, die beide begeistern. Wir beginnen mit einem leichten pré Dessert von Kräutern und Gurke (9/10) bevor es zum Finale eine Kombination aus eingelegten Kirschen und Joghurt (9/10) gibt. Zum Kaffee folgen noch Friandises (8/10) in Form von Grand-Cru Schokoladenstangen und einem Honig-Glacé – den Honig beschaffen selbstverständlich die Bienen aus dem eigenen Garten.

Fazit: Auch der zweite Besuch bei Nicolas Masse und seinem Team hat uns extrem begeistert. Alles war wiederum auf Top-Niveau. Hier zelebriert man eine Küche mit eigener Handschrift, kreativen Ideen und vor allem mit viel Wohlgeschmack. Der erste Eindruck vor acht Jahren hat nicht getäuscht: das La Grand’Vigne ist eine rundum grossartige Adresse. Wer in Bordeaux ist, sollte unbedingt einen Tisch reservieren.

Speisekarte: Das Überraschungsmenü gibt es in 7 (235 €) respektive 5 (185 €) Gängen. Dazu serviert man Snacks, Brot und Friandises.

Wein: Die Weinbegleitung wird in 5 Services angeboten und kostet 165 €.

Wertung: Gourmör / Michelin

Sonderauszeichnungen: Hier fühlt man sich besonders wohl / Auszeichnung für eine tolle Weinbegleitung

(Besucht im September 2024)

Tour de France IV von der Île de Ré nach Lyon

Die nächsten Tage verbringen wir auf der idyllischen Île de Ré. Die 30 Kilometer lange und zwischen 5 Kilometer und gerademal 100 Meter breite Insel, liegt zwei Kilometer westlich von La Rochelle. Die kleine Insel erreicht man über eine mautpflichtige Brücke. Das Erste, das bei der Ankunft ins Auge sticht, ist der helle Sandstrand und die vielen Velos. Irgendwie hat man das Gefühl, als hätte man soeben eine andere Welt erreicht. Der Hauptort der 33’000 Einwohner zählendende Insel ist Saint-Martin-de-Ré. Hier im schmucken Dorf haben wir ein Zimmer im La Baronnie Hôtel & Spa reserviert. Das Hotel verfügt über einen reizenden Innenhof, der viel Ruhe bietet. Die Zimmer sind gross und liebevoll eingerichtet. Die Lage des Hotels könnte nicht besser sein, denn eine unauffällige Holztür führt direkt ins Herz des bezaubernden Örtchens.  Hier befindet sich der kleine Hafen der am Abend sehr belebt ist. Künstler turnen, zaubern und singen, an den Marktständen wird billiger Schmuck verkauft und in den vielen Restaurants serviert man den Tagesfang.

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Wir machen es den vielen anderen gleich und mieten ein Fahrrad um die Insel auf den vielen extra dafür angelegten Velowegen zu erkunden. Dabei entdecken wir auch kleine abgelegene Sandstrände und einige Austernbänke. Da machen wir jeweils Halt und degustieren bei einem Glas Weisswein die jodigen Meerestiere. Ein Sternerestaurant fehlt zwar auf der Insel, dafür haben wir dank des Guide Michelin in der Nähe des Hotels, direkt am malerischen Hafen, das Restaurant L’Avant Port entdeckt. Hier servierte man uns feinste Fischgerichte und eine hervorragende Version des Baba au rhum.

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Zurück auf dem Festland geht es weiter in Richtung Süden. Dabei kommen wir an der Weinstadt Bordeaux vorbei, wo es leider nur für einen viel zu kurzen Halt reicht. Unser Hotel liegt 45 Minuten weiter südwestlich in Biscarrosse-Plage – einem verschlafenen Örtchen am Meer. Das Grand Hôtel de la Plage liegt traumhaft schön, leicht erhöht über dem langen Sandstrand. Der Service wird dem „Grand“ im Hotelnamen zwar nicht gerecht, dafür ist die Anlage sehr schön und frisch renoviert. Am traumhaften Infinity-Pool serviert man köstliche Drinks und wir geniessen dabei den traumhaften Blick auf den Atlantik. Im azurblauen Meer kann man zwar baden, richtig warm ist es aber nicht. Zum Schwimmen besser geeignet ist der kleine See der nur zehn Autominuten entfernt ist.

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Grand Hôtel de la Plage in Biscarrosse-Plage

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Kulinarisch entdecken wir im kleinen Örtchen nichts Erwähnenswertes. Zum Glück haben wir für den zweiten Abend einen Tisch in einem Restaurant in Martillac, neun Kilometer südlich von Bordeaux reserviert. Das Lokal liegt direkt im weltbekannten Weingebiet, gleich gegenüber dem renommierten Château Smith Haut Lafitte. Das Restaurant La Grand’Vigne im wunderschönen Hotel Les Sources de Caudalie, hat den zweiten Michelin Stern erst im letzten Jahr erhalten.

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La Grand’Vigne in Martillac

Der Service ist von Beginn weg hervorragend. Uns gefällt die elegante und gediegene Atmosphäre. Der Sommelier verpflichtet sich zur Region und serviert uns den ganzen Abend die Spitzenweine vom gegenüberliegenden Château. Dabei kredenzt er bei jedem Gang einen anderen Jahrgang. Es ist spannend die Unterschiede der einzelnen Jahrgänge zu schmecken. Wir halten uns ans Menü „De L’Océon à la Vigne“ für faire 130 €. Dabei zeigt Küchenchef Nicolas Masse, dass er den zweiten Macaron zu Recht verdient hat. Er serviert uns das bisher beste Menü auf dieser Reise. Jedes Gericht besticht durch ein wundervolles Geschmacksbild, mit viel Raffinesse und purem Wohlgeschmack. Wir entscheiden noch am Tisch, dass wir bald wieder hierher zurückkommen werden. Dann werden wir auch gleich ein Zimmer reservieren um ein paar Tage zwischen diesen weltbekannten Weinreben zu verbringen.

Wertung für La Grand’Vigne: O9  Hier fühlt man sich besonders wohl
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Frankreich_IV_13Tomatos and herbs from the Garden

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Farm Egg, Swiss chards, chlorophyll juice

Frankreich_IV_15Hazelnut from Médoc

 

Frankreich_IV_16Chef Nicolas Masse

 

La Réserve in Albi

Nun verlassen wir zum ersten Mal auf dieser Reise die Küste und fahren ins Landesinnere. Unser Ziel ist Albi, eine 50’000 Einwohner grosse Stadt. Von diesen vielen Menschen bekommen wir aber nichts mit, denn unser Hotel liegt an einer idyllischer Lage etwas ausserhalb der Stadt. Hier finden wir im Hotel La Réserve ein weiteres Paradies. Traumhaft schön steht das Relais & Châteaux Hotel mit seinen 18 Zimmern direkt am 380 km langen Fluss Tarn der hier vorbei zieht. Der wundervolle Hotelpool ist perfekt temperiert. Die Zimmer sind sehr schön und modern eingerichtet. Der perfekte Ort um das Leben zu geniessen.

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Hélène Rieux Hijosa ist eine liebevolle Gastgeberin. Sie wird von einem jungen  und engagierten Team unterstützt. Das Wetter ist die Tage extrem heiss. Welch ein Glück, dass wir gerade jetzt hier sind. Denn hier kann man viel Zeit mit Nichtstun verbringen. Die Abkühlung finden wir im Pool und in der weitläufigen Parkanlage die das Hotel umgibt, finden wir genügend Schatten. Als wir am Nachmittag etwas Hunger verspüren, zaubert man uns unter einer schattigen Pergola einen leichten Lunch mit Salat, Lachs und frischem Brot zu.

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Natürlich machen wir auch einen kurzen Abstecher ins Stadtzentrum von Albi. Sie hat eine lange Geschichte hinter sich und zählt zu den Unesco Kulturerbe.

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Im gleichnamigen Hotel-Restaurant La Réserve kocht man ambitioniert. Das wunderschöne Wetter erlaubt es, auf der Terrasse zu dinieren. So geniessen wir während dem Menü den malerischen Blick auf den Fluss. Ein erfrischendes Lüftchen, das durch die Bäume zieht, zaubert dabei eine wundervolle Sommerabendstimmung.

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Der nächste Stopp ist der Hauptgrund für unsere Frankreichreise. Denn der Besuch des 3-Sterne-Restaurant Maison Bras stand am Anfang der Planung von dieser Reise. Deshalb war die Vorfreude auch riesig, als wir die etwas raue Region der Aubrac erreichen. In Laguile befindet sich nicht nur das bekannte Restaurant, sondern auch die berühmte, gleichnamige Messer Manufaktur. Das Hotel und Restaurat von der Familie Bras liegt etwas erhöht mit Blick in die Landschaft die just an diesem Tag den ersten Regen seit vielen Wochen erhält. Den ausführlichen Bericht über das wundervolle Restaurant findet ihr hier.

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Die letzte Station auf unserer Tour durch Frankreich ist Lyon. Hier lassen wir uns im Hotel Le Royal, welches gerade renoviert wird, gut gehen. Leider realisierten wir viel zu spät, dass im Hotel ein Ausbildungsrestaurant von Paul Bocuse untergebracht ist. Im L’Institut werden Mitarbeiter für Service und Küche ausgebildet. Spontan einen Tisch zu erhalten ist unmöglich. Ob für Lunch oder Dinner, alle Tische sind die nächsten Wochen komplett ausgebucht. Dies ist auf unserer Reise nichts Neues. Die Franzosen gehen offensichtlich gerne gut auswärts essen. Wir besuchten auf unserer Reise 25 Restaurants die im Guide Michelin aufgeführt sind. Bis auf drei, waren jeweils alle Tische belegt – dies auch unter der Woche.

So suchen wir für den letzten Abend ein anders Lokal und werden in einer lebhaften Gasse fündig. In einem einfachen Restaurant geniessen wir frische Moules et Frites. Damit beenden wir diese unvergessliche Reise so, wie wir sie in Honfleur begonnen haben. Vive la France!

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Tour de France Teil III: Von Brest nach Le Croisic

Auf der Weiterfahrt kommen wir bei der Hafenstadt Brest vorbei. Hier befindet sich das Oceanopolis. In drei Pavillons können die Besucher die grossen und kleinen Meeresbewohner beobachten. Uns kommt dieses beliebte Ausflugsziel gelegen, denn heute bestätigt das Wetter die Vorurteile über das raue Klima der Bretagne.

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Hôtel de la Plage in Plonevez-Porzay

Nach diesem lehrreichen Ausflug und einer unterirdisch schlechten Verpflegung im Museums-Restaurant, geht es weiter in Richtung Süden. Die nächsten Nächte verbringen wir in Plonevez-Porzay im Hôtel de la Plage. Der Name verspricht nicht zu viel. Das 4-Sterne-Hotel liegt tatsächlich direkt am langen Sandstrand. Ausser dem rauschen der Wellen und den Rufen der Möwen ist an diesem idyllischen Ort nichts zu hören. Schon von Weitem sehen wir die blaue Flagge von Relais & Châteaux stolz im Wind wehen. Das weisse Haus mit seinem kleinen Türmchen gehört der Hotel-Vereinigung seit vielen Jahren an. Gastgeber des Kleinods sind Jean-Millau Le Coz und seiner Frau Anne.

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In den letzten beiden Jahren hat man alle 21 Zimmer umfänglich renoviert. Sie verfügen über einen schönen Parkettboden, sind sehr hell und zeitgemäss eingerichtet. Von den meisten Zimmern hat man einen Blick auf das blaue Meer. Dieses zeigt sich heute in seinem stürmischen Gewand. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen ein paar Kilometer durch den Sand zu spazieren. Um im Meer zu baden ist es heute definitiv zu kalt. Um vor dem Abendessen doch noch ein paar Längen zu schwimmen, steht ein Hotel-Pool zur Verfügung – dieser ist zum Glück beheizt.

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Heute Abend haben wir uns im Hotelrestaurant La Plage einen Tisch reserviert. Das Restaurant befindet sich in einem Wintergarten. Durch die grossen Fensterfronten hat man einen wundervollen Blick auf die Szenerie. Und was gibt es Schöneres, als in der Wärme sitzend die stürmische See zu beobachten? Für 58 € kann jeder Gast aus verschiedenen Optionen ein Menü aus vier Gängen zusammenstellen. So serviert man uns köstliche Gerichte, wie die würzig abgeschmeckte Tomatensuppe mit einer knusprigen Frühlingsrolle oder das hervorragende Soufflé mit Kirschen.

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Das Frühstück wird ebenfalls hier im Wintergarten serviert. Der Raum ist schon früh morgens mit viel Sonne durchflutet. Die Speiseauswahl ist überschaubar aber erlesen. Gute Voraussetzungen um in den Tag zu starten.

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In der Umgebung gibt es einiges zu entdecken. Zum Beispiel den erloschenen Vulkan Ménez-Hom. Mit gerade mal 330 Metern Höhe ist er der grösste Berg in der Bretagne. Die Stadt Douarnenez ist ebenfalls einen Ausflug wert. Wer etwas mehr Zeit zur Verfügung hat schafft es in einer Stunde ans Pointe du Raz und geniesst dort einen ganz besonderen Ausblick.

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Auberge des Glazicks in Plomodiern

Ganz in der Nähe des Hotels liegt die mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete Auberge des Glazicks. Das Lokal war vor gut einem Jahr in den Schlagzeilen, als ein paar Tage vor dem Erscheinen des Guide Michelin France, das Gerücht die Runde machte, dass eben dieses Restaurant den 3. Stern erhalten soll. Das Gerücht erhärtete sich so stark, dass hier im Haus vermutlich einige Flaschen Champagner entkorkt wurden. Doch unglücklicherweise blieb es bei diesem Gerücht. Die drei neuen Sterne gingen in die Alpen nach Saint-Martin-de-Belleville, und die Bretagne wartet weiterhin auf ihr erstes 3-Sterne-Restaurant.

Wir bestellen das Menu Passion für 180 €. Das Restaurant ist voll und das sehr nette Serviceteam leider masslos überfordert. Die Gäste sitzen nicht nur vor gähnend leeren Weingläsern, sondern warten auch eine ganze Stunde auf das erste Gericht und nochmals 50 Minuten auf den zweiten Gang. Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt. Zwar sind einige Gerichte etwas ausdruckslos, dafür gibt es auch zwei Highlights. Zum Beispiel die spannende und nicht alltägliche Kombination vom Hummer mit verschiedenen Fleischspezialitäten (vom Hackfleisch bis zum Würstchen). Gar auf 3-Sterne-Niveau ist der grossartige Lauch, der nach einem alten Rezept im Feuer gebraten und verkohlt wurde. Dadurch entfaltet sich im Innern ein grossartiges Aroma. Dazu kombiniert Olivier Bellin Austern und Knochenmark.

Wertung für Auberge des Glazicks:

Gourmör O7 / Michelin M2

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Am nächsten Morgen geht unsere Reise weiter der Küste entlang in Richtung Süden. Das nächste Ziel ist Le Croisic. Dabei verlassen wir die Bretagne und fahren in die Region Pays de la Loire. Vor der Grenze machen wir aber noch einen Halt in Carnac. Der kleine Ort an der Atlantikküste ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Hier befinden sich nämlich die Steingehege der Bretagne, eine äusserst seltene Form der Steinsetzung. Die Steine, um die sich viele Mythen ranken, sind über eine riesige Fläche verteilt.

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Spätestens mit dem Grenzübertritt wird auch das Wetter freundlicher. So lohnt es sich auch einen Abstecher nach Le Guerno zu machen. Hier befindet sich ein besonderer Tierpark mit dem Namen Branféré. Die unzähligen Tiere haben hier einen grossen Auslauf. Zum Teil sind eher die Besucher eingesperrt als die Tiere.

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Le Fort de l’Ocean in Le Croisic

Es dämmert bereits, als wir in Le Croisic eintreffen. Unser Hotel Le Fort de l’Ocean befindet sich etwas ausserhalb, direkt am Meer an einer (zum Glück nur schwach befahrenen) Strasse. Schon die Anfahrt zu der ehemaligen Burg ist einmalig und voller Magie. Nicht nur die Burgmauern stehen noch, sondern auch die Gräben und die Zugbrücke sind noch vorhanden.

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Am nächsten Morgen zeigt sich das einzigartige Hotel in seiner ganzen Pracht. Von den Liegestühlen am Pool hat man einen wundervollen Blick auf das azurblaue Meer das uns regelrecht zu Füssen liegt. Das Haus hat lediglich neun Zimmer. Die Wünsche fürs Frühstück werden beim Check-in bei der Rezeption deponiert. Das Team organisiert die Köstlichkeiten vom lokalen Bäcker. Das Zmorge wird dann wahlweise im hellen Frühstücksraum oder auf der malerischen Terrasse serviert.

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Hier in der Gegend gäbe es eigentlich einiges zu entdecken. Doch wir schaffen es nicht weit. Denn das zauberhafte Hotel mit seinem idyllischen Garten und dem schönen Pool hat uns regelrecht in seinen Bann gezogen. So geniessen wir unser kleines Paradies, das Rauschen des Meeres, die jodig-salzige Luft und die herrliche Ruhe. Immerhin lassen wir es uns nicht nehmen, den Dorfkern von Le Croisic und die Salzgärten von Saillé zu besuchen.

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Das Le Fort de l’Océan musste vor zwei Jahren sein Sternerestaurant schliessen, nachdem der Küchenchef das Lokal verliess und man keinen geeigneten Nachfolger fand. Man hat zwar Pläne das Restaurant wieder zu eröffnen doch bis dahin müssen die Gäste extern dinieren. Wir haben uns deshalb für den Abend im Restaurant Le Saint-Alys einen Tisch reserviert. Wie auch die vielen anderen Restaurants auf unserer Reise, war auch dieses Lokal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Franzosen gehen offensichtlich gerne auswärts essen, egal welcher Wochentag es ist. Das Essen ist dann auch sehr gut und der Bib Gourmand von Michelin korrekt vergeben.

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Zum letzten Teil…